Nachdem ich von Vim auf Emacs umgestiegen bin, wollte ich natürlich auch meine Emails mit Emacs schreiben, betrachten und vor allem verwalten. Ich hatte in den letzten Monaten einige Email-Clients für Emacs ausprobiert, dazu gehören Gnus, RMail, VM und Wanderlust.
Begonnen hatte ich mit Gnus. Es ist meiner Meinung der bekannteste Email-Client für Emacs und läßt sich auch äußerst gut konfigurieren. Man kann so ziemlich alles was man sich wünscht damit anstellen. Manche Dinge gehen leichter und manche wieder umständlicher. Nachdem Gnus immer langsamer wurde und ich auch nach Monaten noch keine zufriedenstellende Konfiguration für mich hatte sah ich mich um Alternativen um. Wie schon oben erwähnt sah ich mir danach RMail, VM und Wanderlust an.
RMail ist in Emacs standardmäßig enthalten und verwendet standardmäßig, seit Emacs 23, das mbox-Format. Hier habe ich es nicht geschafft eine für mich arbeitsfähige Konfiguration zu erstellen, damit ich gut mit RMail arbeiten konnte.
Danach sah ich mir VM an. VM sollte RMail ablösen und dieses verbessern und auch noch Wanderlust, welches eine sehr gute IMAP-Unterstützung haben soll. Da ich diese aber nicht brauche, weil ich meine Emails per POP auf meinen Rechner hole war dies nicht relevant für mich.
Alles in Allem kam ich aber mit keinen der genannten Mailclients zurecht. Entweder unterstützte einer das von mir gewünschte Format nicht oder die Konfiguration war zu umständlich. Das hieß ich wechselte wieder zurück zu der Kombination procmail, mutt und Emacs als Editor. In Gnus habe ich die Emails direkt in Gnus in verschiedenste Ordner einsortiert, dies geschieht jetzt wieder mit procmail und ich bin sehr zufrieden damit weil ich z.B. durch folgende Regel allen Emails die von einer speziellen Mailingliste kommen einen Header-Eintrag hinzufügen.
:0 * ^(TO|CC).*mailing-list.* { LABELS=`formail -x "X-Label:" | tr -d '\n'` :0 | /usr/bin/formail -I"X-Label: $LABELS lists" \ >> $MAILDIR/inbox }
In dieser Rule wird von einer bestimmten Mailinglist der Header nach X-Label durchsucht und diese Labels gespeichert und ein neuer Header-Eintrag erstellt mit den alten Labels und einen neuen Label lists.
Mutt habe ich schon sehr lange verwendet und diesen auch sehr gerne genutzt. Da ich von Vim auf Emacs gewechselt bin wollte ich mir auch einen Email-Client ansehen der direkt in elisp geschrieben wurde. Leider bin ich mit keinen dieser klar gekommen und bin jetzt wieder sehr zufriedener Mutt-User. Als Editor für neue Emails verwende ich nach wie vor Emacs. Wenn man folgende Einstellung in der .muttrc macht wird auch der Emacs schnell gestartet.
set editor = "emacsclient -c"
Hier wird Emacs in einem neuen Frame gestartet und dies geschieht bei einer laufenden Emacs-Instanz sehr schnell.
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